Umwelt und Gesellschaft

Baeume pflanzen

In der Naehe des Hostels in Mwika befindet sich ein alter Friedhof. Er besteht seit ueber 100 Jahren. Darauf weist ein Denkmal in der Naehe der alten Leichenhalle hin. Als Friedhhof wird er heute nur selten benutzt. Auf dem Friedhof stehen viele junge Baeume.
Vor Jahren standen viele grosse Nadelbaeume auf dem Friedhof. Der Kirchenrat der Gemeinde, der das Gelaende gehoert, beschloss, die Baeume zu faellen und das Holz zu verkaufen. Mit dem Erloes sollte ein Gebaeude errichtet werden. Die Baeume wurden gefaellt, aber der Erloes wurde nicht erzielt.
Nach einem Wechsel des Pfarrers wurden nun neue Baeume gepflanzt und es wird darauf gesehen, dass der Baumbestand gut bewirtschaftet wird. Die Baeume sorgen fuer die Erhaltung des Bodens auf dem Gelaende. Der Friedhof ist wichtig fuer die Gemeinde, weil der Brauch, die Angehoerigen im eigenen Garten zu bestatten auf die Dauer dazu fuehrt, dass sich die nutzbare Gartenflaeche immer weiter verkleinert.
Aber es ist  nicht leicht, die kleinen Baeume vor der sofortigen Nutzung als Brennholz zu sichern. In den meisten Haeusern auf dem Land in Tansania wird auf dem offenen Holzfeuer gekocht. Nur wohlhabende Familien mit einer ausreichenden Anzahl an Tieren koennen sich eine Biogasanlage leisten, die aus dem Viehmist Methan gewinnt und zum Kochen speichert. Fluessiggas zu kaufen ist fuer die meisten Menschen unerschwinglich. Also bleibt das Holzfeuer, das immer neue Nahrung braucht.
Die Menschen, die wir in Tansania getroffen haben, betonen immer wieder, dass Bildung das Schluesselthema zur Veraenderung ist. Allerdings zeigt schon diese kleine Geschichte, dass manchmal nicht allein Einsicht zur Loesung fuehren kann. Sondern es muessen strukturelle Voraussetzungen dafuer vorhanden sein, damit Menschen ihren richtigen Einsichten auch folgen koennen.
So wird auch im Blick auf eine nachhaltige Umweltpolitik im groesseren Massstab sowohl Bildung als auch gezielte Strukturpoltik von Noeten sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen