Dienstag, 11. November 2014

Wieder zuhause

Wieder zuhause angekommen geht das Eingewöhnen in die deutsche Lebensweise nur sehr langsam vorwärts. Nur zu gern erinnere ich mich an die warmen Temperaturen, die weite hügelige Steppenlandschaft oder die grünen Bananenhaine. Aber ich muss auch zugeben, dass die goldenen und roten Blätter, mit denen sich die Dresdner Heide vor meiner Haustür präsentiert, das Einleben in unsere Heimat erleichtert.

Freitag, 7. November 2014

Innehalten in Quatar

Nach bewegendem Abschied gestern Abend und heute morgen sind wir inzwischen auf der Heimreise. Am Kilimandscharo International Airport startete das Flugzeug aus Gründen, die sich uns nicht erschlossen, 90 min früher. Von Daressalam aus sind wir dann inzwischen weitergeflogen. Da der Himmel weithin klar war sahen wir vom Fenster aus beeindruckende Bilder von Afrika. Bergland in Äthiopien und große Wüstengebiete, besonders auch auf der Arabischen Halbinsel. Jetzt sind wir inzwischen in Doha, Quatar. Hier haben wir über sieben Stunden Zeit, um in Ruhe die letzten zwei Wochen noch einmal zu besprechen.
Ohne Kommentar

Zu Gast im Haus

6.11.2014

Heute hatten wir Zeit und Gelegenheit, uns aufzubrezeln. Wie sich das gehört bei einer Einladung zum Diner. Pfarrer Lemburis und seine Frau Janet waren die Gastgebenden. Aber es zeigte sich, dass wir noch einige Personen mehr aus der Familie kennenlernen konnten. Und auch Bischof Massangwa und seine Frau Janet kamen. Es war ein fürstliches Mahl, das gemeinsam mit Frauen aus der Gemeinde vorbereitet worden war. Für uns ganz ungewohnt ist, dass die Gastgebenden nicht mit am Tisch sitzen, sondern bedienen. Dafür sassen aber Solomon Massangwa und seine Frau heute mit am Tisch. Am Ende gab es eine herzliche Verabschiedung wortreichen Dank. Denn wir hatten uns in Leipzig manches ausdenken können. Es wäre nie etwas daraus geworden, wenn wir nicht auf Menschen getroffen wären, die das kongenial aufzunehmen verstanden.  
Mit Pfr. Lemburis Justo an der Freedom Lounge

Arusha NP

6.11.2014

Nach dem Besuch auf der Flowerfarm hatten wir uns vorgenommen, die ursprünglichere Natur Ostafrikas für einen Tag ins Objektiv zu nehmen. Der Arusha National Park hat keine Löwen oder Nashörner zu bieten, auch die Hippos und die Elefanten waren sehr zurückhaltend. Dazu war es am Morgen neblich und regnete ziemlich heftig. Später klarte sich der Himmel auf und es wurde ein zauberhafter Tag. Wir fuhren durch Waldgebiete, die einen intakten Regenwald noch erahnen lassen. Besonders beeindruckend war eine riesige Flamingokolonie, die den ganzen großen Momella-See rahmte und in eine faszinierende Farb- und Geräuschkulisse versetzte. Wir sahen auch Tiere, wo eigentlich nur Steine waren; und ein Stein in der Ferne entpuppte sich dann doch als Flußpferd. Tief beeindruckt und nicht vom Affen gebissen kehrten wir zurück.

Rundblick über den Krater, Foto: MM



Fotos: Peggy R., MM

Kiliflora

5.11.2014
Obwohl "Kiliflora" eigentlich der einzige Programmpunkt für diesen Tag war, hielt er uns doch früh bis abends auf den Beinen. Abschied in Oldonyosambu und Fährt nach Arusha, eiliges Shoppen für kleine Mitbringsel, dann eine größere Tour zum Lunch und wieder zurück - das Auto war inzwischen in der Werkstatt. Mit 20 min Verspätung kommen wir zur Blumenfarm Kiliflora (siehe Fairtrade). Abends sind wir bei Bischof Solomon Massangwa zum Diner eingeladen, da sind wir schon eine Stunde zu spät. Wir waren vorher an keiner Dusche vorbeigekommen. Der Abend war trotzdem sehr bewegend. Und bewegend war auch die Fahrt über tansanische Straßen in unser Quartier: eine sehr gut geführte Lodge eines Tansaniers aus der Gemeinde von Mchg. Justo.
Kiliflora Blumenfarm in Usa River, Foto MM

Noch einmal Wanderung

4.11.2014
Die Wanderung am Nachmittag begann etwas später wegen Regen führte uns aber dann an der Straße nach Nairobi entlang auf einen vulkanischen Hügel. Erhebungen in der Ebene des ostafrikanischen Grabenbruchs, die einst Mt. Meru in seinen aktiven Zeiten von sich gegeben hat. Von da oben gab es einen herrlichen Blick, sowohl auf Mt. Meru als auch auf die Ausläufer des Kliimandscharo-Massivs. Aber auch einen Blick in Lebenswelt der Massaifamilien. Unsere WegbegleiterInnen waren aufmerksam und auskunftsbereit, so dass wir manches besser verstehen und manches überhaupt erst sehen konnten, was zu ihrem Leben gehört.
Jugendliche Mchungachi (Hirten), Foto: MM

Diesmal waren alle mitgekommen auf die 12 km Weg. Es ging manchem an die physischen Grenzen. Und dazu kam: für Massai ist es eigentlich eine aberwitzige Idee, dass man nur zum Spass durch die Gegend läuft.

Bild und Text gemeinsam entschlüsseln

4.11.2014
Am zweiten Tag unseres Seminars wählten wir als geistlichen Einstieg eine Bildbetrachtung zu einem Bild von Sieger Köder. Das ließ viel Raum für verschiedene Beobachtungen und Wahrnehmungen. Und dann wurde es noch etwas textorientiertet mit einer Synopse zu den traditionellen Abendmahlstexten im Neuen Testament bei den Synoptikern und bei Paulus. Natürlich ist das eine große Herausforderung, in drei Sprachen und aus sehr verschiedenen Vorstellungswelten heraus. Alle wissen immer schon sehr genau, was angeblich da steht. Die eigene Dogmatik ist sozusagen schon fertig. Aber genaueres Hinsehen auf den Text verändert manchmal das Bild. Und das ist vielleicht auch ansatzweise gelungen.
Im Kreis mit gestalteter Mitte, Foto: Peggy R.

Beim Feedback zu unserem zweitägigen Seminar entstand eine eigenartige Situation. Am Montag morgen hatten zunächst nur die Weißen geredet hatten bis wir miteinander ins Reden kamen. Jetzt kam niemand aus der deutschen Gruppe zu Wort, bis alle sechs tansanischen Teilnehmenden eine differenzierte Rückmeldung gegeben hatten.  

Mittwoch, 5. November 2014

Seminar zum Chakula cha Bwana (Abendmahl)

3.11.2014
Heute und morgen sind wir mit 6 EvangelistInnen zusammen im Seminar. Wir wollen uns austauschen über das Thema Abendmahl. Im "Bibelteilen" nähern wir uns dem Bibeltext der Speisung der 5000. Dass die Tische in Kreisform gestellt sind und in der Mitte Blumen stehen, ist für die TansanierInnen zunächst ungewohnt.
In einer ausführlichen Vorstellungsrunde erfahren wir voneinander und nach einer Teepause darüber: "Was ist mir persönlich wichtig am Abendmahl? Was liebe ich besonders, in der Art wie wir es feiern?" In den Antworten ist alles zu finden über Gemeinschaft, Einheit der Christen, Sündenvergebung bis hin zur Hoffnungsdimension des Abendmahls, dass wir einmal alle miteinander an einem Tisch sitzen werden.
Natürlich geschieht alles in drei Sprachen: Suaheli, Englisch und Deutsch. Was wären wir ohne unseren Übersetzer Daniel! Aber wir brauchen viel Zeit!
Auch für die folgende ausführliche Bibelarbeit zu den Emmausjüngern. Sie spitzt sich in zwei Fragen zu: 1. Wo habe ich Jesus in meinem Leben schon erleben dürfen? 2. Wo hatte ich das Gefühl der absoluten Abwesenheit von Jesus?" Der Austausch in den Gruppen wurde sehr persönlich auf allen Seiten.
Am Nachmittag gehen wir gemeinsam auf den "Weg nach Emmaus" , d.h. wir wandern in die Umgebung und erklimmen einen naheliegenden Berg. Auf dem Weg kommen wir durch ein Dorf und freuen uns über eine wunderschöne und vielfarbige Landschaft.
Am Abend halten wir gemeinsam Andacht zum Lehrtext des Tages, der wie sollte es anders sein, zu unserm Hauptthema, dem Abendmahl, passt. Wie ist doch alles gefügt!
Fazit: Wir sind gemeinsam auf dem Weg, auch wenn unsere Heimat tausende Kilometer voneinander entfernt liegt! Und zugleich stellen wir immer mehr fest, wie verschieden wir sind, wie anders das Leben dieser Menschen aus dem Volk der Massai ist. Und dabei kann man auch einmal fragen: Wieso nehmen wir eigentlich an, dass wir die Menschen in der Bibel verstehen?

Peggy, Michael
Theologie am Fuße des Mt. Meru, Foto: Peggy R.

Abendsingen mit Evangelisten

2.11.2014

Am Nachmittag, als sich der Trubel verzogen hat, die Graduierten abgereist sind, stehen sie dann plötzlich da. 5 Männer und eine Frau, das sind die Menschen, die sich bereiterklärt haben, mit uns für zwei Tage zu arbeiten. Und die gar nicht genau wissen, was man von ihnen will. Alice, David, Elia, Rafael, Hosea, Bartimayo. Alice zeigt ein Bild von ihrem Mann, dann zeigen Daniel und Michael Bilder von ihren Familien und ein Weg ist gefunden. Sollen wir Euch lehren auf Kisuheli zu singen, fragt Alice später. Und wir singen den ganzen Abend. Das ist und war schon immer ein guter Anfang.

Gottesdienst mit Graduation

2.11.2014
Sonntagsgottesdienst heißt in diesem Fall Teilnahme an der feierlichen Graduierung von 28 Männern und Frauen, die das TEE-Programm abgeschlossen haben und in ihren Gemeinden zu EvangelistInnen beauftragt werden können. Zum Gottesdienst kommt der Bischof, Solomon Massangwa, aus Arusha. Er war 2007 für zwei Wochen zu Gast unter anderem in der Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde in Leipzig. Es war am Rande ein überraschtes, aber sehr herzliches Wiedersehen.

Der Gottesdienst beginnt mit einer Prozession, in die auch wir einbezogen sind. Die kleine Kapelle ist übervoll, an den Fenstern stehen festlich geschmückte Massaifrauen in traditionellen Gewändern und mit sehr kunstvollen Frisuren. Auch in der Kirche wechselt sich die tradionelle Hirtentracht mit anderen festlichen Kleidungen ab. Für drei Stunden sind wir in der Kirche mit lebendigem Gesang, langen Gebeten, wunderbaren Chören. Die Graduierten tragen Talare und Stolen mit Hüten wie bei einem amerikanischen Collegeabschluss. Darüber werden ihnen von Verwandten und Menschen aus ihren Gemeinden immer wieder bunte Ketten umgelegt. Alle einzeln bekommen sie ihr Zeugnis mit Handschlag und Segenswünschen ausgehändigt. Zusätzlich werden die besten 5 ausgezeichnet und ausdrücklich ermutigt, weiterzumachen und Theologie für das Pfarramt zu studieren.
Vor dem Einzug in die Kirche, Foto: Peggy R.

Geehrte Absolventen, Foto: Peggy R.
Zeugnisübergabe durch Bischof Solomon Massangwa, Foto: Peggy R.

Gruppenbild nach dem Gottesdienst, Foto: Peggy R.

Ankunft in Oldonyosambu

1.11.2014
In Arusha erlebten wir ein sehr herzliches Willkommen durch Pfr. Lemburis Justo. Er lud uns zum Lunch ein, bevor wir weiter nach Oldonyosambu aufbrachen. Die Fahrt dorthin - auf der Straße, die weiter nach Nairobi führt - brachte uns in die Weiten der Massaisteppe. Riesige Flächen, im Hintergrund Berge, staubiges Land in dieser trockenen Jahreszeit, und an den Staubfahnen macht man Vieherden in der Ferne aus. Keine großen Herden, sondern ein paar Kühe, Ziegen und Schafen von einem Hirten begleitet.

Mitten in dieser Gegend liegt Oldonyosambu und am Ortseingang das Theologische Zentrum. Wir erfahren eine sehr freundliche Aufnahme. Rings um uns herum laufen schon die Vorbereitungen zur Graduierungsfeier der AbsolventInnen. Beim Abendessen dürfen wir uns vor allen etwas 100 Studierenden aller drei Jahre vorstellen, bevor sie sich zur Probe für den Sonntag zurückziehen.

Theologisches Zentrum in der Massaisteppe zu Füßen des Mt. Merk, Fotos: MM

Abreise in Mwika

1.11.2014
Der herzliche Abschied von James, unserem Begleiter für die Woche in Mwika, sowie von Bettina, Katharina und Eberhard aus dem Freiwilligenhaus hat schon abends stattgefunden. Nach dem Frühstück haben wir für die Menschen in der Küche gesungen. Sie haben sich darüber gefreut, aber auch nach einem Trinkgeld gefragt.

Der Fahrer aus Arusha traf pünktlich ein. Beim Verladen des Gepäcks fing es allerdings heftig an zu regnen, so dass Greyson auf dem Dach sehr nass wurde. Auf der Fahrt nach Arusha sahen wir den Wandel von der fruchtbaren Gegend um den Kilimanjaro zur Steppe bis in die lebendige urbane Gegend um Arusha.

Unterwegs im Landcruiser, Fotos: Pggy R., MM

Evaluation in Mwika

31.10.2014
Am Ende unseres Aufenthalts in Mwika standen eine Evaluationsrunde und ein Abendessen mit dem Prinzipal der Bibelschule. Dr. Maanga gab uns einige Richtlinien, die aber mit unseren eigenen Gesichtspunkten gut übereinstimmten. Wir berichteten reihum über das, was unsere Erlebnisse in der Reflexion besonders bleibend machte.
Rev. Maanga fragte auch nach kritischen Anmerkungen, etwas im Blick auf die allgemeine Situation im Land. Das fiel uns nicht leicht, weil wir ja gar nicht in der Position und auf dem Kenntnisstand sind, um fundiert Kritik üben zu können. Die Beobachtung, dass wir vielen Menschen mit Alkoholproblemen begegnet seien, wurde dann aufgegriffen und als eines der drängenden Probleme identifiziert. (Aber vielleicht ist das ja doch eher ein Indiz?)
Was ist angemessen? Natürlich haben wir besonders die überwältigend positiven Erlebnisse, die Menschlichkeit der Begegnungen, die Herzlichkeit und die Einfachheit hervorgehoben. Zutaten, aus denen sich ein erfülltes und glückliches Leben zusammensetzen kann.
Aber muss man nicht auch beim Namen nennen, was schief läuft? Dr. Maangas Beispiel war die Eisenbahn, die ihren Betrieb nahezu eingestellt hat. Meine Frage ist, ob eine Ausbildung an einer Universität, die ständig unter Stromausfall zu leiden hat und ohne Zugang zum Internet arbeitet, für die jetzige Generation von Studierenden nicht eine sträflich verpasste Chance ist?


Worin der Grund liegt, dass all die vielen Initiativen und Entwicklungshilfen nicht zum Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur geführt haben, kann man nur vermuten. Offensichtlich ist, dass an vielen Stellen unkoordiniert betriebene Projekte nicht automatisch auf das allgemeine Ganze wirken.
Der richtige Rahmen für die Übergabe des Bildes an Dr. Godson Maanga, Foto: Peggy R.

Freitag, 31. Oktober 2014

Mwika Hostel

Eine Woche waren wir zu Gast in diesem schoenen Hostel am Fusse des Kilimanjaro. Wer mehr darüber wissen will, schaut hier: www.mwika-hostel.com
Mwika Hostel: www.mwika-hostel.com

Fotos: Siegfried A.


Glücklich und fröhlich



30.10.2014
Vom Gecko an der Wand über eine Berufsschule, dem Chamäleon auf der Stromleitung bis zu einer Motorradfahrt, ein Tag voll intensiver Eindrücke. Die Berufsschule ist speziell für die Ärmeren der Umgebung, in ihr gibt es unterschiedliche Ausbildungszweige: Näherin, Tischler, Sekretärin und einen ergänzenden IT Kurs. Alle Näherinnen bekommen zum Abschluß eine mech. Nähmaschine geschenkt um sich eine Existenz aufzubauen. Die Schule wurde von einer  deutschen Kirchgemeinde mitfinanziert und ist sehr einfach ausgestattet. Die Schule hat eine große Nachfrage, denn Ausbildungen dieser Art helfen eher einen Job zu finden. Leider gibt es solche Schulen nicht überall. Alle Schüler die wir trafen waren glücklich und fröhlich. Dankbar und  Zufrieden mit dem was sie haben. Wie viel brauchen wir zum leben, zum glücklich zu sein? Alle Menschen die uns begegnen sind fröhlich und offen, sehr schnell kommen wir ins Gespräch. Dies bestätigte sich auch am Nachmittag wieder, als wir bei einem Schmied halt machten, Bananenbier kosteten und mit Motorrädern zu einem Wasserfall fuhren. All das zeigte uns, wie die Menschen hier leben, was sie prägt und auf welche Art und Weise sie zu erreichen sind.    
Peggy
Mit dem "Piki-Piki" zum Wasserfall, Foto: James

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Handwerklich

Heute morgen haben wir ein Berufsausbildungszentrum, das von der Kirchgemeinde getragen wird, besucht. James, unser Begleiter in diesen Tagen, unterrichtet dort. Naeherinnen, Tischler und Sekretärinnen werden dort ausgebildet, aber zur Berufsausbildung gehoert aehnlich wie bei uns auch allgemeinbildender mathematisch-technischer und gesellschaftlich-sozialer Unterricht.
Wir haben die Gelegenheit genutzt und in der Tischlerwerkstatt, James und Michael gemeinsam mit einigen Schuelern, zwei Bilderrahmen geschreinert: Gärung saegen, Nuten fräsen (Kreissäge), Rahmen verbinden, Rahmen leimen, schleifen, lasieren. Das hat viel Spass gemacht, auch wenn die Arbeitsbedingungen sehr, sehr einfach sind und der Umgang mit Maschinen ohne jeden Schutz fuer die Finger der jungen Schreiner geschehen muss.
Jetzt muessen wir nur noch das Bild einsetzen, das wir mitgebracht haben.

Gärung saegen ..., Foto: MM

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Laut und lebendig in Moshi

Mit einem Dalla-Dalla brechen wir vor unserem Guesthouse auf. Was für ein Service. Nach kurzer Fahrt füllt sich aber das Auto. Bald sind wir 21 Personen im Kleinbus auf der Überholspur. So kommen wir schnell und günstig nach Moshi.
Im Archiv des Kirchenbüros werfen wir einen Blick in alte Kirchenbücher, die Taufen und Beerdigungen aus der Missionszeit verzeichnen.
Postkarten erwerben wir im kirchlichen bookstore. Auf dem Markt kauft James, unser Begleiter, Lebensmittel für das Gästehaus ein, Ananas, Karotten, Melone, Lauch und noch viel mehr. Dann ist es Zeit für eine Pause.
Lunchbreak im Café der Union Coffee Kooperative. Es gibt sehr gutes Essen, fantastischen Kaffee, Kuchen vom Feinsten - und, vielleicht deshalb, viele weißhäutige Menschen.
Wir müssen heute noch zwei Bilderrahmen besorgen, Geld aus einem Automaten bekommen, Briefmarken kaufen - das ist eigentlich mehr als genug für einen Nachmittag! Aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier!

Am alten Bahnhof von Moshi, Foto: MM

Evangelisten über die Schulter gesehen

28.10.2014
Heute wollen wir mit den Evangelisten unterwegs sein. In drei Gruppen machen wir uns gegen 10 Uhr auf um Gemeindeglieder zu besuchen. Wir werden begleitet von Evangelisten, manche noch in der Ausbildung, aber auch ganz routinierte. Die Eindrücke, die wir bekommen sind sehr unterschiedlich. Wir treffen Menschen, die uns freundlich in ihren Häusern empfangen und mit denen wir zusammen singen, beten und eine Auslegung von Joh 3,16 hören. Natürlich erfolgt immer wieder die übliche Vorstellung: unser Name, was wir machen, vielleicht über unsere Familie. Dann bekommen wir dies im Gegenzug von den Gemeindegliedern erzählt. Die häuslichen Verhältnisse, in die wir geführt werden sind sehr unterschiedlich. Von festen Wohnhäusern bis zu Gebäuden, die wir allenfalls als Stallgebäude bezeichnen würden ist alles dabei. Doch eines haben alle gemeinsam: der tiefe Glaube an die Kraft des Gebetes. 
Christine
Unterwegs "von Haus zu Haus", Foto MM
Am Nachmittag ging es auf den Markt von Mwika. Bananenstauden waren hier vorherrschend, die u.a. nach Dar Es Salam verladen werden. Auf den Gang durch den Markt begleitete uns ein lautes und geschäftiges Treiben. Von verrosteten Pfannen über Kleider aus den Kleiderspendencontainern bis hin zu Seife und Tee, gab es in den staubigen Gassen alles zu finden. Begleitet durch die unterschiedlichen Gerüche - vom offen liegendem Fleisch bis hin zu getrockneten Fisch, verschafften wir uns einen Einblick in die doch so andere Welt. 
Peggy

Markt in Mwika, Foto Peggy R.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Am Fusse des Kilimandscharo


Der "scheue" Berg schaut aus den Wolken, Foto: Christine U.-L.

Rundgang in der Bibelschule Mwika, Foto: Siegfried A.

Vieles geht ohne Elektrizitaet

... aber nicht alles. Zwei Tage gab es jetzt keinen Strom. Darum kamen die Informationen der letzten Tage gehaeuft. Im Leben hier gibt es aber ohne Strom keine wirklich dramatische Unterbrechung.

Zu Gast an der Schulbank



Heute stand Unterricht im Ausbildungsgang für die Evangelisten auf dem Programm. Altes Testament, einmal zu 1. Samuel im vierten Ausbildungsjahr, und zu Genesis im 1. Studienjahr. Und schließlich Dogmatik zum Thema Gotteslehre im dritten Ausbildungsjahr. Mit unserem Sprachkundigen haben wir versucht, Anschluss zu halten. Wir haben zumindest einen Eindruck bekommen. Zwei Beobachtungen möchte ich teilen. Die erste sehr einfach: Bei der Behandlung der beiden Schöpfungsberichte am Anfang der Bibel stellen afrikanische Studenten, die Evangelisten werden möchten, dieselben Fragen, die auch theologisch interessierte Menschen in Deutschland stellen: Was war bevor Gott alles erschuf? Was bedeutet "Lasst uns Menschen machen"? Wieviele Menschen waren am Anfang? Und eine Frage, die ich so in Deutschland noch nicht gehört habe: Welche Hautfarbe hatten die ersten Menschen? 
Die zweite Beobachtung: Es gibt nur einen Gott - aber er hat viele Namen. Biblische Namen und kontextuelle Namen, etwa die Namen, die aus der Gottesverehrung der Wachagga oder der Massai stammen. Bezeichnen alle diese Namen denselben Gott? Und wenn sie das tun, wie ist es mit den religiösen Erfahrungen, Praktiken und Riten. Sie sind offensichtlich nicht alle mit dem christlichen Glauben an den einen Gott vereinbar. Es muß Kriterien für eine christliche, dem Evangelium entsprechende Praxis des Glaubens geben. Es ist uns schnell deutlich, dass diese Fragen ganz unmittelbare lebensweltliche Relevanz für die Menschen haben.
Aber was hieße diese Frage eigentlich auf unseren Kontext gewendet?
Michael
Vorlesung zu 1 Samuel, Foto: Peggy R.

Sonntag in Mwika



26.10.2014
Sonntag ist hier wirklich Feiertag. Die Menschen ziehen sich festlich an. Sie gehen zum Gottesdienst, der hier gut zwei Stunden dauert. Wir werden von der Gottesdienstgemeinde herzlich aufgenommen und fühlen uns von Beginn an mit hineingenommen.
Die Offenheit und Kontaktbereitschaft ist sehr beeindruckend. Es war völlig einfach, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Sie interessieren sich sehr für unsere Meinung über sie. Sie wollen erfahren was wir hier in Mwika tun.
Wir treffen nach dem Gottesdienst drei Deutsche, die in einem Hilfsprojekt hier in Mwika beschäftigt sind. Vielleicht können wir das Projekt noch kennenlernen. Sie zeigen uns am Nachmittag den Ort und helfen uns, zu Telefonkarten zu kommen.
Es ist heiß, die Sonne brennt, nur der Kilimanjaro hat sich noch nicht gezeigt. Das haben wir noch vor uns.
Hinter uns liegt jedenfalls ein schöner Tag mit vielen Eindrücken und neuen Erfahrungen.
Siegfried
Bei der Versteigerung nach dem Gottesdienst, Foto: Peggy R.

Zwei Crimmitschauer sehen sich in Mwika wieder ..., Foto: Peggy R.