Freitag, 24. Mai 2019

Wittenberg

21.5.2019
Mit der S-Bahn vom Bayrischen Platz direkt nach Wittenberg. Das war angenehm. Peggy Rühle und Irmgard Velten waren als Prädikantinnen und Gesprächspartnerinnen mit unterwegs. Ann-Christin Liebers war noch einmal unsere Übersetzerin und eine Führung mit Katharina Winter in der Schlosskirche war gebucht.
Das Lutherhaus war unsere erste ausführliche Station. Wir tauchten gemeinsam etwas in die Reformationsgeschichte ein und entdeckten interessante Bezüge auf gegenwärtige Themen. In der Kirche, aber auch in bezug auf die Rollen von Mann und Frau.
Nach einem Freisitz-Lunch beim Dönermann besuchten wir kurz die Stadtkirche und den Marktplatz mit dem Lutherdenkmal und erreichten dann gerade pünktlich die Schlosskirche. Wir bekamen eine sehr gute, differenzierte aber auch prägnante und fokussierte Führung. Am Ende sangen die Gäste am Taufstein der Schlosskirche "Ein feste Burg ist unser Gott" auf Kisuaheli.
Wir hatten dann noch Zeit, um die Bäume der ELCT und der eigenen Diözesen im Luthergarten aufzusuchen.
Auf dem Weg zurück zum Bahnhof machten wir noch kurz Station am ehemaligen "Kirchlichen Forschungsheim". Das war ein Ort, an dem Umweltforschung und Umweltethik aus christlicher Verantwortung seit langer Zeit betrieben wurde. "Mobil ohne Auto" war in den 80er Jahren und später ein wirkungsvolle Aktion, die hier ihren Ausgang nahm.
Mit der S-Bahn zurück waren wir wirklich geschafft, aber hatten auch etwas gesehen und er-fahren.





Dienstag, 21. Mai 2019

Besuch in der Agrargenossenschaft Kohrener Land

20.5.2019
Manuela Kolster, die Referentin für Umwelt und ländliche Entwicklung des Ev. Zentrums Ländlicher Raum, vermittelte uns eine Führung in der Agrargenossenschaft. Frau Hennig, die Geschäftsführerin, leitete uns und vermittelte uns, dass das Wohl der Tiere einen sehr hohen Stellenwert hat. Aus ökonomischen Gründen und aus Gründen der Verantwortung für die Tiere. Die Agrargenossenschaft hat über 1000 ha Ackerflächen und betreibt einen Milchviehbetrieb mit 400 Milchkühen. Es waren einmal 750, aber der zeitweise rapide Verfall der Milchpreise durch den Preiskampf der Discounter bedroht das Überleben bäuerlicher Betriebe. Die Agrargenossenschaft hat insgesamt 28 Mitarbeitende und 115 Genossenschafter.
Die Gäste waren hochinteressiert an diesem Einblick in konventionelle Viehwirtschaft in unserem Kontext. Keine Kuh in ihrem eigenen Umfeld gibt täglich 30 l Milch. Und sie waren erstaunt, dass in einer so großen Anlage nur 4 Personen in einer Schicht arbeiten. Aber sie leben mit Landwirtschaft und Tierhaltung und waren insofern auch mit einem sehr fachgerechten Blick bei der Sache.
Die ökonomischen Fragen kamen im Gespräch immer wieder auf, dass die Bauern sich oft als das letzte Glied in der Kette der Gewinninteressen empfinden, die die Belastung dann zu tragen haben. Obwohl sie die wichtige Arbeit tun, hochwertige Lebensmittel herzustellen.
Aber auch die Fragen von Klimawandel und Klimagerechtigkeit kamen zur Sprache. Deutlich spürbar ist eine zunehmende Frühjahrstrockenheit, es fehlt das Wasser immer öfter in einer sehr wichtigen Periode des Wachstumsprozesses.

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Montag, 20. Mai 2019

Gottesdienst am Sonntag Kantate

19.5.2019
7.30 Uhr ist die Gottesdienstzeit im Kirchlichen Fernunterricht. Die Kursgruppe 30 C und die Gäste aus Tansania sitzen in einem großen Kreis im Chorraum der St. Gangolf-Kirche in Kohren-Sahlis. Ein kleiner KFU-Chor hat wie üblich unter Leitung von Diana Schäffner am Wochenende zwei Stücke einstudiert. Psalmgebet und Lieder werden im Wechsel zwischen deutsch und kisuaheli gesungen. Rektorin Dr. Annegret Freund predigt über das Miriamlied. Alle tauschen den Friedensgruß und feiern gemeinsam Abendmahl.
Für die ChristInnen aus Tansania ist Kantate ein großes Ereignis. Auf den Handys der EvangelistInnen treffen Videos von den Gottesdiensten in Arusha und an anderen Orten ein. Vom Kantategottesdienst mit großen Chören und wunderbarem Gesang in der Kirche.

Sonntag, 19. Mai 2019

Pödelwitz

19.5.2019
Christine Müller und ihr Mann haben uns eingeladen, am Sonntagnachmittag noch einmal Pödelwitz zu besuchen, das wir am beim Ausflug am Mittwoch schon gestreift hatten. Sie stammen beide aus der Gegend und Tilo Müller erzählte von seiner langjährigen Arbeit in der Renaturierung ehemaliger Tagebauflächen. Er und seine Familie sind auch umgesiedelt worden.
Wir machten einen kurzen Abstecher in das kleine Klimacamp auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindehauses. Wir treffen junge Menschen, die sich entschieden haben, mit abgeschlossenem Studium ihr Leben ganz dem Klimaaktivismus zu widmen. Das heißt, das Bewußtsein dafür zu schärfen, dass wir mit weniger Energie und weniger Konsum auskommen müssen. Dass es kluge Konzepte der Energiegewinnung geben muss. Und dass der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung noch schneller kommen soll als jetzt gesetzlich festgeschrieben werden soll (also vor 2038). Auch wegen der Klimagerechtigkeit, weil die Auswirkungen des Klimawandels im globalen Süden ungleich stärker spürbar würden. Sie erzählen von ihrer Hoffnung, dass Pödelwitz auf seiner Kohle stehenbleibt.
Davon träumt und dafür betet auch Thilo Kraneis, der Metallbauer, der nicht mehr für die Mibrag arbeitet, weil sie sein Dorf abbaggern will. Nachdem die Familie bereits vor Jahren der Kohle gewichen war. Er engagiert sich für das Dorf und seine Zukunft und für die Kirche im Ort. Er weiß noch nicht mit Gewissheit, wie es kommen wird, aber er will mit anderen gern bleiben.
Die EvangelistInnen sind von seinem Engagement beeindruckt und beten auch für ihn und für die Kirche in Pödelwitz. Es werden Kontaktdaten ausgetauscht und Thilo Kraneis verspricht, dass er die Betenden auf dem Laufenden hält, ob Gott es so wollte ...
Auf der Rückfahrt sahen wir uns noch die ehemalige Heuersdorfer Kirche, die Emmauskirche in Borna an. Die Kirche, die 12 km durch das Land gefahren wurde.




Töpfermarkt

19.5.2019
Eintauchen in die angestammte Kultur im ländlichen Raum in Mitteldeutschland - wie ginge das besser als beim Töpfermarkt in Kohren-Sahlis. Der ganze Ort ist auf dieses Ereignis eingestellt, der ganze Markt rund um den Töpferbrunnen ist fest in der Hand der Stände und darstellenden Gruppen. Auf der Bühne beginnt der Tag mit einem Gottesdienst, der einer langwährenden Partnerschaft zuliebe auch ins Italienische übertragen wird. Später wechseln sich dort Tanzgruppen und Blaskapellen ab. Die Afrikaner freuen sich über den sanften Schwung der blechgeblasenen Volksmusik und stellen gleich fest, dass diese Musik geeignet wäre, um viele in den Gottesdienst zu locken ...


Maria Magdalena als Evangelistin

18.5.2019
Interkultureller Bibliodramaworkshop - ein Experiment
Am Sonnabend erarbeiteten wir die Begegnung von Maria Magdalena mit dem Auferstandenen und ihre Verkündigung an die Jünger (Joh 20) bibliodramatisch. Wir - das waren 4 PrädikantInnen und unsere tansanischen Gäste, sowie Emanuel Fihavango, der uns als Sprachmittler großartig begleitete.
Sicher schauen wir aus unseren verschiedenen Kontexten unterschiedlich auf die Bibel und haben uns einen je eigenen Umgang mit der Schrift angewöhnt. Kann dann gemeinsame bibliodramatische Arbeit gelingen?
Bibliodrama war für alle, außer einer Person, neu und wir gingen behutsam vor. Es zeigte sich aber schnell, dass wir auch über Sprachgrenzen hinweg gut ins Arbeiten miteinander kamen und dass tatsächlich die Bibel ins Spiel kam. Auf verschiedene Weise konnten die Einzelnen beschreiben, wie sie auf diese Weise die Schrift neu entdeckt haben.


Freitag, 17. Mai 2019

Zu Besuch beim KFU

17.5.2019
Noch einmal gründlich in den ländlichen Raum: Kohren-Sahlis umgeben von saftig grünen und duftend gelben Feldern. Hier besuchen wir den Kirchlichen Fernunterricht und schauen uns an, wie es läuft. Jan Quenstedt unterrichtet eine Einheit über Passions- und Ostergeschichten. Die Gäste sind vom Stil und von den Möglichkeiten des Unterrichts sehr angetan. Sie erfahren auch noch etwas zum Aufbau und Ablauf des KFU.
Wir genießen das sonnigere Wetter und die wärmeren Temperaturen. Am Abend trifft Emanuel Fihavango als Übersetzer ein.