Dienstag, 28. Oktober 2014

Zu Gast an der Schulbank



Heute stand Unterricht im Ausbildungsgang für die Evangelisten auf dem Programm. Altes Testament, einmal zu 1. Samuel im vierten Ausbildungsjahr, und zu Genesis im 1. Studienjahr. Und schließlich Dogmatik zum Thema Gotteslehre im dritten Ausbildungsjahr. Mit unserem Sprachkundigen haben wir versucht, Anschluss zu halten. Wir haben zumindest einen Eindruck bekommen. Zwei Beobachtungen möchte ich teilen. Die erste sehr einfach: Bei der Behandlung der beiden Schöpfungsberichte am Anfang der Bibel stellen afrikanische Studenten, die Evangelisten werden möchten, dieselben Fragen, die auch theologisch interessierte Menschen in Deutschland stellen: Was war bevor Gott alles erschuf? Was bedeutet "Lasst uns Menschen machen"? Wieviele Menschen waren am Anfang? Und eine Frage, die ich so in Deutschland noch nicht gehört habe: Welche Hautfarbe hatten die ersten Menschen? 
Die zweite Beobachtung: Es gibt nur einen Gott - aber er hat viele Namen. Biblische Namen und kontextuelle Namen, etwa die Namen, die aus der Gottesverehrung der Wachagga oder der Massai stammen. Bezeichnen alle diese Namen denselben Gott? Und wenn sie das tun, wie ist es mit den religiösen Erfahrungen, Praktiken und Riten. Sie sind offensichtlich nicht alle mit dem christlichen Glauben an den einen Gott vereinbar. Es muß Kriterien für eine christliche, dem Evangelium entsprechende Praxis des Glaubens geben. Es ist uns schnell deutlich, dass diese Fragen ganz unmittelbare lebensweltliche Relevanz für die Menschen haben.
Aber was hieße diese Frage eigentlich auf unseren Kontext gewendet?
Michael
Vorlesung zu 1 Samuel, Foto: Peggy R.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen