Dienstag, 11. November 2014
Wieder zuhause
Wieder zuhause angekommen geht das Eingewöhnen in die deutsche Lebensweise nur sehr langsam vorwärts. Nur zu gern erinnere ich mich an die warmen Temperaturen, die weite hügelige Steppenlandschaft oder die grünen Bananenhaine. Aber ich muss auch zugeben, dass die goldenen und roten Blätter, mit denen sich die Dresdner Heide vor meiner Haustür präsentiert, das Einleben in unsere Heimat erleichtert.
Freitag, 7. November 2014
Innehalten in Quatar
Nach bewegendem Abschied gestern Abend und heute morgen sind wir inzwischen auf der Heimreise. Am Kilimandscharo International Airport startete das Flugzeug aus Gründen, die sich uns nicht erschlossen, 90 min früher. Von Daressalam aus sind wir dann inzwischen weitergeflogen. Da der Himmel weithin klar war sahen wir vom Fenster aus beeindruckende Bilder von Afrika. Bergland in Äthiopien und große Wüstengebiete, besonders auch auf der Arabischen Halbinsel. Jetzt sind wir inzwischen in Doha, Quatar. Hier haben wir über sieben Stunden Zeit, um in Ruhe die letzten zwei Wochen noch einmal zu besprechen.
Ohne Kommentar |
Zu Gast im Haus
6.11.2014
Heute hatten wir Zeit und Gelegenheit,
uns aufzubrezeln. Wie sich das gehört bei einer Einladung zum Diner.
Pfarrer Lemburis und seine Frau Janet waren die Gastgebenden. Aber es
zeigte sich, dass wir noch einige Personen mehr aus der Familie
kennenlernen konnten. Und auch Bischof Massangwa und seine Frau Janet
kamen. Es war ein fürstliches Mahl, das gemeinsam mit Frauen aus der
Gemeinde vorbereitet worden war. Für uns ganz ungewohnt ist, dass
die Gastgebenden nicht mit am Tisch sitzen, sondern bedienen. Dafür
sassen aber Solomon Massangwa und seine Frau heute mit am Tisch. Am
Ende gab es eine herzliche Verabschiedung wortreichen Dank. Denn wir
hatten uns in Leipzig manches ausdenken können. Es wäre nie etwas
daraus geworden, wenn wir nicht auf Menschen getroffen wären, die
das kongenial aufzunehmen verstanden.
Mit Pfr. Lemburis Justo an der Freedom Lounge |
Arusha NP
6.11.2014
Nach dem Besuch auf der Flowerfarm
hatten wir uns vorgenommen, die ursprünglichere Natur Ostafrikas für
einen Tag ins Objektiv zu nehmen. Der Arusha National Park hat keine
Löwen oder Nashörner zu bieten, auch die Hippos und die Elefanten
waren sehr zurückhaltend. Dazu war es am Morgen neblich und regnete
ziemlich heftig. Später klarte sich der Himmel auf und es wurde ein
zauberhafter Tag. Wir fuhren durch Waldgebiete, die einen intakten
Regenwald noch erahnen lassen. Besonders beeindruckend war eine
riesige Flamingokolonie, die den ganzen großen Momella-See rahmte
und in eine faszinierende Farb- und Geräuschkulisse versetzte. Wir
sahen auch Tiere, wo eigentlich nur Steine waren; und ein Stein in
der Ferne entpuppte sich dann doch als Flußpferd. Tief beeindruckt
und nicht vom Affen gebissen kehrten wir zurück.
Rundblick über den Krater, Foto: MM |
Fotos: Peggy R., MM |
Kiliflora
5.11.2014
Obwohl "Kiliflora" eigentlich der einzige Programmpunkt für diesen Tag war, hielt er uns doch früh bis abends auf den Beinen. Abschied in Oldonyosambu und Fährt nach Arusha, eiliges Shoppen für kleine Mitbringsel, dann eine größere Tour zum Lunch und wieder zurück - das Auto war inzwischen in der Werkstatt. Mit 20 min Verspätung kommen wir zur Blumenfarm Kiliflora (siehe Fairtrade). Abends sind wir bei Bischof Solomon Massangwa zum Diner eingeladen, da sind wir schon eine Stunde zu spät. Wir waren vorher an keiner Dusche vorbeigekommen. Der Abend war trotzdem sehr bewegend. Und bewegend war auch die Fahrt über tansanische Straßen in unser Quartier: eine sehr gut geführte Lodge eines Tansaniers aus der Gemeinde von Mchg. Justo.
Obwohl "Kiliflora" eigentlich der einzige Programmpunkt für diesen Tag war, hielt er uns doch früh bis abends auf den Beinen. Abschied in Oldonyosambu und Fährt nach Arusha, eiliges Shoppen für kleine Mitbringsel, dann eine größere Tour zum Lunch und wieder zurück - das Auto war inzwischen in der Werkstatt. Mit 20 min Verspätung kommen wir zur Blumenfarm Kiliflora (siehe Fairtrade). Abends sind wir bei Bischof Solomon Massangwa zum Diner eingeladen, da sind wir schon eine Stunde zu spät. Wir waren vorher an keiner Dusche vorbeigekommen. Der Abend war trotzdem sehr bewegend. Und bewegend war auch die Fahrt über tansanische Straßen in unser Quartier: eine sehr gut geführte Lodge eines Tansaniers aus der Gemeinde von Mchg. Justo.
Noch einmal Wanderung
4.11.2014
Die Wanderung am Nachmittag begann
etwas später wegen Regen führte uns aber dann an der Straße nach
Nairobi entlang auf einen vulkanischen Hügel. Erhebungen in der
Ebene des ostafrikanischen Grabenbruchs, die einst Mt. Meru in seinen
aktiven Zeiten von sich gegeben hat. Von da oben gab es einen
herrlichen Blick, sowohl auf Mt. Meru als auch auf die Ausläufer des
Kliimandscharo-Massivs. Aber auch einen Blick in Lebenswelt der
Massaifamilien. Unsere WegbegleiterInnen waren aufmerksam und
auskunftsbereit, so dass wir manches besser verstehen und manches
überhaupt erst sehen konnten, was zu ihrem Leben gehört.
Jugendliche Mchungachi (Hirten), Foto: MM |
Diesmal waren alle mitgekommen auf die
12 km Weg. Es ging manchem an die physischen Grenzen. Und dazu kam:
für Massai ist es eigentlich eine aberwitzige Idee, dass man nur zum
Spass durch die Gegend läuft.
Bild und Text gemeinsam entschlüsseln
4.11.2014
Am zweiten Tag unseres Seminars wählten
wir als geistlichen Einstieg eine Bildbetrachtung zu einem Bild von
Sieger Köder. Das ließ viel Raum für verschiedene Beobachtungen
und Wahrnehmungen. Und dann wurde es noch etwas textorientiertet mit
einer Synopse zu den traditionellen Abendmahlstexten im Neuen
Testament bei den Synoptikern und bei Paulus. Natürlich ist das eine
große Herausforderung, in drei Sprachen und aus sehr verschiedenen
Vorstellungswelten heraus. Alle wissen immer schon sehr genau, was
angeblich da steht. Die eigene Dogmatik ist sozusagen schon fertig.
Aber genaueres Hinsehen auf den Text verändert manchmal das Bild.
Und das ist vielleicht auch ansatzweise gelungen.
Im Kreis mit gestalteter Mitte, Foto: Peggy R. |
Beim Feedback zu unserem zweitägigen
Seminar entstand eine eigenartige Situation. Am Montag morgen hatten
zunächst nur die Weißen geredet hatten bis wir miteinander ins
Reden kamen. Jetzt kam niemand aus der deutschen Gruppe zu Wort, bis
alle sechs tansanischen Teilnehmenden eine differenzierte Rückmeldung
gegeben hatten.
Mittwoch, 5. November 2014
Seminar zum Chakula cha Bwana (Abendmahl)
3.11.2014
Heute und morgen sind wir mit 6
EvangelistInnen zusammen im Seminar. Wir wollen uns austauschen über
das Thema Abendmahl. Im "Bibelteilen" nähern wir uns dem
Bibeltext der Speisung der 5000. Dass die Tische in Kreisform
gestellt sind und in der Mitte Blumen stehen, ist für die
TansanierInnen zunächst ungewohnt.
In einer ausführlichen
Vorstellungsrunde erfahren wir voneinander und nach einer Teepause
darüber: "Was ist mir persönlich wichtig am Abendmahl? Was
liebe ich besonders, in der Art wie wir es feiern?" In den
Antworten ist alles zu finden über Gemeinschaft, Einheit der
Christen, Sündenvergebung bis hin zur Hoffnungsdimension des
Abendmahls, dass wir einmal alle miteinander an einem Tisch sitzen
werden.
Natürlich geschieht alles in drei
Sprachen: Suaheli, Englisch und Deutsch. Was wären wir ohne unseren
Übersetzer Daniel! Aber wir brauchen viel Zeit!
Auch für die folgende ausführliche
Bibelarbeit zu den Emmausjüngern. Sie spitzt sich in zwei Fragen zu:
1. Wo habe ich Jesus in meinem Leben schon erleben dürfen? 2. Wo
hatte ich das Gefühl der absoluten Abwesenheit von Jesus?" Der
Austausch in den Gruppen wurde sehr persönlich auf allen Seiten.
Am Nachmittag gehen wir gemeinsam auf
den "Weg nach Emmaus" , d.h. wir wandern in die Umgebung
und erklimmen einen naheliegenden Berg. Auf dem Weg kommen wir durch
ein Dorf und freuen uns über eine wunderschöne und vielfarbige
Landschaft.
Am Abend halten wir gemeinsam Andacht
zum Lehrtext des Tages, der wie sollte es anders sein, zu unserm
Hauptthema, dem Abendmahl, passt. Wie ist doch alles gefügt!
Fazit: Wir sind gemeinsam auf dem Weg,
auch wenn unsere Heimat tausende Kilometer voneinander entfernt
liegt! Und zugleich stellen wir immer mehr fest, wie verschieden wir
sind, wie anders das Leben dieser Menschen aus dem Volk der Massai
ist. Und dabei kann man auch einmal fragen: Wieso nehmen wir
eigentlich an, dass wir die Menschen in der Bibel verstehen?
Abendsingen mit Evangelisten
2.11.2014
Am Nachmittag, als sich der Trubel
verzogen hat, die Graduierten abgereist sind, stehen sie dann
plötzlich da. 5 Männer und eine Frau, das sind die Menschen, die
sich bereiterklärt haben, mit uns für zwei Tage zu arbeiten. Und
die gar nicht genau wissen, was man von ihnen will. Alice, David,
Elia, Rafael, Hosea, Bartimayo. Alice zeigt ein Bild von ihrem Mann,
dann zeigen Daniel und Michael Bilder von ihren Familien und ein Weg
ist gefunden. Sollen wir Euch lehren auf Kisuheli zu singen, fragt
Alice später. Und wir singen den ganzen Abend. Das ist und war schon
immer ein guter Anfang.
Gottesdienst mit Graduation
2.11.2014
Sonntagsgottesdienst heißt in diesem
Fall Teilnahme an der feierlichen Graduierung von 28 Männern und
Frauen, die das TEE-Programm abgeschlossen haben und in ihren
Gemeinden zu EvangelistInnen beauftragt werden können. Zum
Gottesdienst kommt der Bischof, Solomon Massangwa, aus Arusha. Er war
2007 für zwei Wochen zu Gast unter anderem in der
Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde in Leipzig. Es war am Rande ein
überraschtes, aber sehr herzliches Wiedersehen.
Der Gottesdienst beginnt mit einer
Prozession, in die auch wir einbezogen sind. Die kleine Kapelle ist
übervoll, an den Fenstern stehen festlich geschmückte Massaifrauen
in traditionellen Gewändern und mit sehr kunstvollen Frisuren. Auch
in der Kirche wechselt sich die tradionelle Hirtentracht mit anderen
festlichen Kleidungen ab. Für drei Stunden sind wir in der Kirche
mit lebendigem Gesang, langen Gebeten, wunderbaren Chören. Die
Graduierten tragen Talare und Stolen mit Hüten wie bei einem
amerikanischen Collegeabschluss. Darüber werden ihnen von Verwandten
und Menschen aus ihren Gemeinden immer wieder bunte Ketten umgelegt.
Alle einzeln bekommen sie ihr Zeugnis mit Handschlag und
Segenswünschen ausgehändigt. Zusätzlich werden die besten 5
ausgezeichnet und ausdrücklich ermutigt, weiterzumachen und
Theologie für das Pfarramt zu studieren.
Vor dem Einzug in die Kirche, Foto: Peggy R. |
Geehrte Absolventen, Foto: Peggy R. |
Zeugnisübergabe durch Bischof Solomon Massangwa, Foto: Peggy R. |
Gruppenbild nach dem Gottesdienst, Foto: Peggy R. |
Ankunft in Oldonyosambu
1.11.2014
In Arusha erlebten wir ein sehr
herzliches Willkommen durch Pfr. Lemburis Justo. Er lud uns zum Lunch
ein, bevor wir weiter nach Oldonyosambu aufbrachen. Die Fahrt dorthin
- auf der Straße, die weiter nach Nairobi führt - brachte uns in
die Weiten der Massaisteppe. Riesige Flächen, im Hintergrund Berge,
staubiges Land in dieser trockenen Jahreszeit, und an den Staubfahnen
macht man Vieherden in der Ferne aus. Keine großen Herden, sondern
ein paar Kühe, Ziegen und Schafen von einem Hirten begleitet.
Mitten in dieser Gegend liegt
Oldonyosambu und am Ortseingang das Theologische Zentrum. Wir
erfahren eine sehr freundliche Aufnahme. Rings um uns herum laufen
schon die Vorbereitungen zur Graduierungsfeier der AbsolventInnen.
Beim Abendessen dürfen wir uns vor allen etwas 100 Studierenden
aller drei Jahre vorstellen, bevor sie sich zur Probe für den
Sonntag zurückziehen.
Theologisches Zentrum in der Massaisteppe zu Füßen des Mt. Merk, Fotos: MM |
Abreise in Mwika
1.11.2014
Der herzliche Abschied von James,
unserem Begleiter für die Woche in Mwika, sowie von Bettina,
Katharina und Eberhard aus dem Freiwilligenhaus hat schon abends
stattgefunden. Nach dem Frühstück haben wir für die Menschen in
der Küche gesungen. Sie haben sich darüber gefreut, aber auch nach
einem Trinkgeld gefragt.
Der Fahrer aus Arusha traf pünktlich
ein. Beim Verladen des Gepäcks fing es allerdings heftig an zu
regnen, so dass Greyson auf dem Dach sehr nass wurde. Auf der Fahrt
nach Arusha sahen wir den Wandel von der fruchtbaren Gegend um den
Kilimanjaro zur Steppe bis in die lebendige urbane Gegend um Arusha.
Unterwegs im Landcruiser, Fotos: Pggy R., MM |
Evaluation in Mwika
31.10.2014
Am Ende unseres Aufenthalts in Mwika standen eine Evaluationsrunde und ein Abendessen mit dem Prinzipal der Bibelschule. Dr. Maanga gab uns einige Richtlinien, die aber mit unseren eigenen Gesichtspunkten gut übereinstimmten. Wir berichteten reihum über das, was unsere Erlebnisse in der Reflexion besonders bleibend machte.
Am Ende unseres Aufenthalts in Mwika standen eine Evaluationsrunde und ein Abendessen mit dem Prinzipal der Bibelschule. Dr. Maanga gab uns einige Richtlinien, die aber mit unseren eigenen Gesichtspunkten gut übereinstimmten. Wir berichteten reihum über das, was unsere Erlebnisse in der Reflexion besonders bleibend machte.
Rev. Maanga fragte auch nach kritischen
Anmerkungen, etwas im Blick auf die allgemeine Situation im Land. Das
fiel uns nicht leicht, weil wir ja gar nicht in der Position und auf
dem Kenntnisstand sind, um fundiert Kritik üben zu können. Die
Beobachtung, dass wir vielen Menschen mit Alkoholproblemen begegnet
seien, wurde dann aufgegriffen und als eines der drängenden Probleme
identifiziert. (Aber vielleicht ist das ja doch eher ein Indiz?)
Was ist angemessen? Natürlich haben
wir besonders die überwältigend positiven Erlebnisse, die
Menschlichkeit der Begegnungen, die Herzlichkeit und die Einfachheit
hervorgehoben. Zutaten, aus denen sich ein erfülltes und glückliches
Leben zusammensetzen kann.
Aber muss man nicht auch beim Namen
nennen, was schief läuft? Dr. Maangas Beispiel war die Eisenbahn,
die ihren Betrieb nahezu eingestellt hat. Meine Frage ist, ob eine
Ausbildung an einer Universität, die ständig unter Stromausfall zu
leiden hat und ohne Zugang zum Internet arbeitet, für die jetzige
Generation von Studierenden nicht eine sträflich verpasste Chance
ist?
Worin der Grund liegt, dass all die
vielen Initiativen und Entwicklungshilfen nicht zum Aufbau einer
funktionierenden Infrastruktur geführt haben, kann man nur vermuten.
Offensichtlich ist, dass an vielen Stellen unkoordiniert betriebene
Projekte nicht automatisch auf das allgemeine Ganze wirken.
Der richtige Rahmen für die Übergabe des Bildes an Dr. Godson Maanga, Foto: Peggy R. |
Freitag, 31. Oktober 2014
Mwika Hostel
Eine Woche waren wir zu Gast in diesem schoenen Hostel am Fusse des Kilimanjaro. Wer mehr darüber wissen will, schaut hier: www.mwika-hostel.com
Mwika Hostel: www.mwika-hostel.com |
Fotos: Siegfried A. |
Glücklich und fröhlich
30.10.2014
Vom Gecko an der Wand über eine Berufsschule,
dem Chamäleon auf der Stromleitung bis zu einer Motorradfahrt, ein Tag voll
intensiver Eindrücke. Die Berufsschule ist speziell für die Ärmeren der
Umgebung, in ihr gibt es unterschiedliche Ausbildungszweige: Näherin, Tischler,
Sekretärin und einen ergänzenden IT Kurs. Alle Näherinnen bekommen zum Abschluß
eine mech. Nähmaschine geschenkt um sich eine Existenz aufzubauen. Die Schule
wurde von einer deutschen Kirchgemeinde
mitfinanziert und ist sehr einfach ausgestattet. Die Schule hat eine große
Nachfrage, denn Ausbildungen dieser Art helfen eher einen Job zu finden. Leider
gibt es solche Schulen nicht überall. Alle Schüler die wir trafen waren
glücklich und fröhlich. Dankbar und
Zufrieden mit dem was sie haben. Wie viel brauchen wir zum leben, zum
glücklich zu sein? Alle Menschen die uns begegnen sind fröhlich und offen, sehr
schnell kommen wir ins Gespräch. Dies bestätigte sich auch am Nachmittag
wieder, als wir bei einem Schmied halt machten, Bananenbier kosteten und mit
Motorrädern zu einem Wasserfall fuhren. All das zeigte uns, wie die Menschen
hier leben, was sie prägt und auf welche Art und Weise sie zu erreichen
sind.
PeggyMit dem "Piki-Piki" zum Wasserfall, Foto: James |
Donnerstag, 30. Oktober 2014
Handwerklich
Heute morgen haben wir ein Berufsausbildungszentrum, das von der Kirchgemeinde getragen wird, besucht. James, unser Begleiter in diesen Tagen, unterrichtet dort. Naeherinnen, Tischler und Sekretärinnen werden dort ausgebildet, aber zur Berufsausbildung gehoert aehnlich wie bei uns auch allgemeinbildender mathematisch-technischer und gesellschaftlich-sozialer Unterricht.
Wir haben die Gelegenheit genutzt und in der Tischlerwerkstatt, James und Michael gemeinsam mit einigen Schuelern, zwei Bilderrahmen geschreinert: Gärung saegen, Nuten fräsen (Kreissäge), Rahmen verbinden, Rahmen leimen, schleifen, lasieren. Das hat viel Spass gemacht, auch wenn die Arbeitsbedingungen sehr, sehr einfach sind und der Umgang mit Maschinen ohne jeden Schutz fuer die Finger der jungen Schreiner geschehen muss.
Jetzt muessen wir nur noch das Bild einsetzen, das wir mitgebracht haben.
Wir haben die Gelegenheit genutzt und in der Tischlerwerkstatt, James und Michael gemeinsam mit einigen Schuelern, zwei Bilderrahmen geschreinert: Gärung saegen, Nuten fräsen (Kreissäge), Rahmen verbinden, Rahmen leimen, schleifen, lasieren. Das hat viel Spass gemacht, auch wenn die Arbeitsbedingungen sehr, sehr einfach sind und der Umgang mit Maschinen ohne jeden Schutz fuer die Finger der jungen Schreiner geschehen muss.
Jetzt muessen wir nur noch das Bild einsetzen, das wir mitgebracht haben.
Gärung saegen ..., Foto: MM |
Mittwoch, 29. Oktober 2014
Laut und lebendig in Moshi
Mit einem Dalla-Dalla brechen wir vor unserem Guesthouse auf. Was für ein Service. Nach kurzer Fahrt füllt sich aber das Auto. Bald sind wir 21 Personen im Kleinbus auf der Überholspur. So kommen wir schnell und günstig nach Moshi.
Im Archiv des Kirchenbüros werfen wir einen Blick in alte Kirchenbücher, die Taufen und Beerdigungen aus der Missionszeit verzeichnen.
Postkarten erwerben wir im kirchlichen bookstore. Auf dem Markt kauft James, unser Begleiter, Lebensmittel für das Gästehaus ein, Ananas, Karotten, Melone, Lauch und noch viel mehr. Dann ist es Zeit für eine Pause.
Lunchbreak im Café der Union Coffee Kooperative. Es gibt sehr gutes Essen, fantastischen Kaffee, Kuchen vom Feinsten - und, vielleicht deshalb, viele weißhäutige Menschen.
Wir müssen heute noch zwei Bilderrahmen besorgen, Geld aus einem Automaten bekommen, Briefmarken kaufen - das ist eigentlich mehr als genug für einen Nachmittag! Aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier!
Im Archiv des Kirchenbüros werfen wir einen Blick in alte Kirchenbücher, die Taufen und Beerdigungen aus der Missionszeit verzeichnen.
Postkarten erwerben wir im kirchlichen bookstore. Auf dem Markt kauft James, unser Begleiter, Lebensmittel für das Gästehaus ein, Ananas, Karotten, Melone, Lauch und noch viel mehr. Dann ist es Zeit für eine Pause.
Lunchbreak im Café der Union Coffee Kooperative. Es gibt sehr gutes Essen, fantastischen Kaffee, Kuchen vom Feinsten - und, vielleicht deshalb, viele weißhäutige Menschen.
Wir müssen heute noch zwei Bilderrahmen besorgen, Geld aus einem Automaten bekommen, Briefmarken kaufen - das ist eigentlich mehr als genug für einen Nachmittag! Aber wir sind ja nicht zum Vergnügen hier!
Am alten Bahnhof von Moshi, Foto: MM |
Evangelisten über die Schulter gesehen
28.10.2014
Heute wollen wir mit den Evangelisten
unterwegs sein. In drei Gruppen machen wir uns gegen 10 Uhr auf um
Gemeindeglieder zu besuchen. Wir werden begleitet von Evangelisten,
manche noch in der Ausbildung, aber auch ganz routinierte. Die
Eindrücke, die wir bekommen sind sehr unterschiedlich. Wir treffen
Menschen, die uns freundlich in ihren Häusern empfangen und mit
denen wir zusammen singen, beten und eine Auslegung von Joh 3,16
hören. Natürlich erfolgt immer wieder die übliche Vorstellung:
unser Name, was wir machen, vielleicht über unsere Familie. Dann
bekommen wir dies im Gegenzug von den Gemeindegliedern erzählt. Die
häuslichen Verhältnisse, in die wir geführt werden sind sehr
unterschiedlich. Von festen Wohnhäusern bis zu Gebäuden, die wir
allenfalls als Stallgebäude bezeichnen würden ist alles dabei. Doch
eines haben alle gemeinsam: der tiefe Glaube an die Kraft des
Gebetes.
Christine
Unterwegs "von Haus zu Haus", Foto MM |
Am Nachmittag ging es auf den Markt von
Mwika. Bananenstauden waren hier vorherrschend, die u.a. nach Dar Es
Salam verladen werden. Auf den Gang durch den Markt begleitete uns
ein lautes und geschäftiges Treiben. Von verrosteten Pfannen über
Kleider aus den Kleiderspendencontainern bis hin zu Seife und Tee,
gab es in den staubigen Gassen alles zu finden. Begleitet durch die
unterschiedlichen Gerüche - vom offen liegendem Fleisch bis hin zu
getrockneten Fisch, verschafften wir uns einen Einblick in die doch
so andere Welt.
Peggy
Markt in Mwika, Foto Peggy R. |
Dienstag, 28. Oktober 2014
Am Fusse des Kilimandscharo
Vieles geht ohne Elektrizitaet
... aber nicht alles. Zwei Tage gab es jetzt keinen Strom. Darum kamen die Informationen der letzten Tage gehaeuft. Im Leben hier gibt es aber ohne Strom keine wirklich dramatische Unterbrechung.
Zu Gast an der Schulbank
Heute stand Unterricht im Ausbildungsgang für die
Evangelisten auf dem Programm. Altes Testament, einmal zu 1. Samuel im vierten
Ausbildungsjahr, und zu Genesis im 1. Studienjahr. Und schließlich Dogmatik zum
Thema Gotteslehre im dritten Ausbildungsjahr. Mit unserem Sprachkundigen haben
wir versucht, Anschluss zu halten. Wir haben zumindest einen Eindruck bekommen.
Zwei Beobachtungen möchte ich teilen. Die erste sehr einfach: Bei der
Behandlung der beiden Schöpfungsberichte am Anfang der Bibel stellen
afrikanische Studenten, die Evangelisten werden möchten, dieselben Fragen, die
auch theologisch interessierte Menschen in Deutschland stellen: Was war bevor
Gott alles erschuf? Was bedeutet "Lasst uns Menschen
machen"? Wieviele Menschen waren am Anfang? Und eine Frage, die ich so in
Deutschland noch nicht gehört habe: Welche Hautfarbe hatten die ersten
Menschen?
Die zweite Beobachtung: Es gibt nur einen Gott - aber er
hat viele Namen. Biblische Namen und kontextuelle Namen, etwa die Namen, die
aus der Gottesverehrung der Wachagga oder der Massai stammen. Bezeichnen alle
diese Namen denselben Gott? Und wenn sie das tun, wie ist es mit den religiösen
Erfahrungen, Praktiken und Riten. Sie sind offensichtlich nicht alle mit dem
christlichen Glauben an den einen Gott vereinbar. Es muß Kriterien für eine
christliche, dem Evangelium entsprechende Praxis des Glaubens geben. Es ist uns
schnell deutlich, dass diese Fragen ganz unmittelbare lebensweltliche Relevanz
für die Menschen haben.
Aber was hieße diese Frage eigentlich auf unseren
Kontext gewendet?Michael
Vorlesung zu 1 Samuel, Foto: Peggy R. |
Sonntag in Mwika
26.10.2014
Sonntag ist hier wirklich Feiertag. Die Menschen ziehen
sich festlich an. Sie gehen zum Gottesdienst, der hier gut zwei Stunden dauert.
Wir werden von der Gottesdienstgemeinde herzlich aufgenommen und fühlen uns von
Beginn an mit hineingenommen.
Die Offenheit und Kontaktbereitschaft ist sehr
beeindruckend. Es war völlig einfach, mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
Sie interessieren sich sehr für unsere Meinung über sie. Sie wollen erfahren
was wir hier in Mwika tun.
Wir treffen nach dem Gottesdienst drei Deutsche, die in
einem Hilfsprojekt hier in Mwika beschäftigt sind. Vielleicht können wir das
Projekt noch kennenlernen. Sie zeigen uns am Nachmittag den Ort und helfen uns,
zu Telefonkarten zu kommen.
Es ist heiß, die Sonne brennt, nur der Kilimanjaro hat
sich noch nicht gezeigt. Das haben wir noch vor uns.
Hinter uns liegt jedenfalls ein schöner Tag mit vielen
Eindrücken und neuen Erfahrungen.
SiegfriedBei der Versteigerung nach dem Gottesdienst, Foto: Peggy R. |
Zwei Crimmitschauer sehen sich in Mwika wieder ..., Foto: Peggy R. |
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